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Wie alles begann...

obschernicatpeter

Es war später Vormittag und obwohl die Sonne noch nicht ihren höchsten Stand erreicht hatte, war es bereits unerträglich heiß. Es hatte schon seit einigen Wochen nicht mehr geregnet und die ansonsten grünen Hügel schienen in blassem Gelb des vertrockneten Grases. Hier und da durchbrach das Grün einiger Bäume die gelbe Einöde, die kurzen Schatten versprachen etwas Kühle. Auf dem staubigen Platz hatten sich schon gut zwei Dutzend Leute eingefunden und immer noch kamen Weitere, deren Kommen man schon lange vor ihrer Ankunft an den rotbraunen Staubfahnen, die ihre Pferdekutschen hinter sich herzogen, erkennen konnte. Einige waren auch zu Pferd gekommen, so dass ihre Hunde den weiten Weg selbst laufen mussten. Sie zogen sich sofort in den noch so kleinsten Schatten zurück, sobald die Reiter Anstalten machten vom Pferd zu steigen. Andere hatten es da bequemer, sie saßen Ausschau haltend auf der Pritsche, während Ihre Besitzer, im besten Anzug den sie hatten, auf dem Kutscherbock den Pferdewagen lenkten oder sich von ihrem farbigen Stallburschen kutschieren ließen.

Viele waren in Begleitung ihrer Frauen, die in ihren weißen hochgeschlossenen Kleidern, den kleinen spitzenbesetzten Sonnenschirm haltend, zwar schön anzusehen, aber angesichts der Hitze sicherlich nicht zu beneiden waren. Trotzdem ließen sie es sich nicht nehmen, der Einladung von Mr. Barnes zu folgen, und nahmen die Gelegenheit war, etwas gesellschaftliches Flair in den ansonsten eher tristen Alltag einer kolonialen Kleinstadt in einer abgelegenen Provinz des südlichen Afrikas zu bringen, - wenngleich der Grund des Treffens, lediglich die Zusammenkunft einiger einheimischer Hunde, wie sie fast jeder hier in der Gegend zu Hause hatte, war...


So oder so ähnlich mögen wir uns das legendäre Treffen von 1922 in Bulawayo vorstellen, das allgemein als die „Geburtsstunde“ des Rhodesian Ridgeback gilt.


Mr. Francis Richard Barnes lebte am Anfang des letzten Jahrhunderts auf einer Farm in der Nähe von Figtree ca. 40 Meilen südwestlich von Bulawayo, in der gleichnamigen Provinz des damaligen Rhodesian. Er war begeisterter Anhänger und Liebhaber der “Lion Dogs“ wie die Ridge-tragenden Hunde im südlichen Afrika zu jener Zeit genannt wurden. Bereits 1910 hatte er seinen ersten „Löwenhund“ aus der Zucht von Graham Stacey erworben und soll sogar seine Farm, und seine spätere Zuchtstätte „Eskdale“, nach einem seiner Hunde „Eskdale Dingo“ benannt haben.


Sein großes Ziel war es den Lion Dog als anerkannte Hunderasse zu etablieren und insbesondere die Zuchtziele und damit das zukünftige Erscheinungsbild der Lion Dogs zu definieren. Zu diesem Zweck organisierte er, zusammen mit einigen Gleichgesinnten, wie C. H. Edmonds, eine „Hundeshow“, auf der ein Rassestandard festgelegt und ein Club für die Zucht von Lions Dogs gegründet werden sollte. Ihm war es gelungen, den einzigen südafrikanischen Allgemeinrichter der damaligen Zeit B.W. Durham für diese Veranstaltung zu gewinnen.

Und tatsächlich - 1922 trafen sich Liebhaber, Halter und Züchter mit ihren Hunden auf Einladung von F.R. Barnes in Bulawayo und gründeten den ersten Lion Dog Club, zu dessen Präsidenten Mr. Barnes gewählt wurde, der dieses Amt viele Jahre bekleidete.







 
 
 

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